Das Wichtigste zur Motorradprüfung

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Die Freiheit auf zwei Rädern – eine Leidenschaft, die viele Menschen teilen und der sie auf den unterschiedlichsten Motorrädern nachgehen. Aber was braucht es alles, damit man den beliebten Motorrad-Fahrausweis in den Händen halten kann? Wir zeigen dir die wichtigsten Punkte auf dem Weg zum Ausweis und geben Tipps für die Prüfung.

Welche Schritte du auf dem Weg zu deinem Motorradführerschein alle erledigen musst, hängt von unterschiedlichen Faktoren ab – zum Beispiel von bereits vorhandenen Führerausweisen oder vom Alter. Deshalb geben wir dir zunächst einen Überblick über die unterschiedlichen Kategorien der Motorradführerscheine.

Die Motorrad-Kategorien

  • Kategorie A1 (Unterkategorie)
  • Kategorie A beschränkt (A2)
  • Kategorie A unbeschränkt

Kategorie A1

In diese Unterkategorie gehören Motorräder mit einem Hubraum von höchstens 125 ccm sowie einer Motorleistung von maximal 11 kW (15 PS). Wenn du dir also einen Roller zulegen willst, zum Beispiel eine Vespa, reicht diese Kategorie meistens bereits. Seit Januar 2021 kann man in der Schweiz ab 16 Jahren einen Führerausweis in dieser Kategorie erwerben.

Kategorie A beschränkt (A2)

Dies ist die nächstgrössere Kategorie. Dazu gehören Motorräder mit einer Motorleistung bis maximal 35 kW (48 PS) und nicht mehr als 0.20 kW/kg. Eine Hubraumbeschränkung existiert in dieser Kategorie nicht – solange die maximale Leistung von 35 kW nicht überschritten wird. Fahrzeuge mit grösserem Hubraum müssen also je nachdem entsprechend gedrosselt werden, sind aber dennoch zulässig.
Abhängig davon, ob du bereits einen Führerausweis einer anderen Kategorie besitzt, ist der Erwerb des Scheins für diese Kategorie weniger aufwändig. So musst du zum Beispiel nicht noch einmal den Nothelferkurs besuchen. Damit du einen Überblick darüber bekommst, was du für einen Führerschein in dieser Kategorie alles erledigen musst, haben wir das wichtigste in einer Tabelle zusammengestellt:

Kategorie A unbeschränkt

Zu dieser Kategorie gehören Motorräder mit einer Motorleistung von mehr als 35 kW (48 PS). Um diesen Führerausweis zu erwerben, brauchst du mindestens zwei Jahre klaglose Fahrpraxis mit einem Motorrad aus der Kategorie A beschränkt (A2) – den sogenannten Direkteinstieg gibt es nicht mehr (mehr dazu im nächsten Abschnitt). Ausserdem musst du eine praktische Fahrprüfung mit einem entsprechenden Motorrad aus der Kategorie A ablegen. Dafür steht dir danach die gesamte Palette der Motorradwelt offen.

Direkteinstieg

Der sogenannten Direkteinstieg für alle, die mindestens 25 Jahre alt sind, ist seit dem 1. Januar 2021 nicht mehr möglich. Dieser erlaubte allen angehenden Motorradfahrern, die mindestens 25 Jahre alt waren, direkt mit einem grossen Motorrad mit mehr als 35 kW Leistung ins Töffabenteuer zu starten. Neu müssen jedoch alle – unabhängig vom Alter – zunächst mindestens zwei Jahre mit einem Motorrad von maximal 35 kW Leistung fahren. Um anschliessend in die höchste Kategorie einsteigen zu können, muss erneut eine praktische Prüfung absolviert werden – die praktische Grundschulung kannst du dir jedoch sparen, da du diese bereits für einen Motorradausweis einer anderen Kategorie besucht hast.

Ausnahmen beim Direkteinstieg gibt es für Personen, die in der Motorradbranche, als Polizisten sowie Verkehrsexperten tätig sind.

Wie teuer ist die Motorradprüfung?

Der Weg zum Motorradführerschein verfügt über einige Abschnitte. Wie tief du dafür in die Tasche greifen musst, hängt davon ab, ob du bereits einen gültigen Führerausweis besitzt und daher einige dieser Abschnitte überspringen kannst.

Ausserdem können sich die Kosten von Kanton zu Kanton unterscheiden – wir geben dir hier einige Richtwerte:

  • Nothelferkurs: zwischen CHF 100.- und 160.-
  • Sehtest: bis zu CHF 20.-
  • Theoretische Prüfung und Lernfahrausweis: zwischen CHF 100.- und 130.-
  • Verkehrskundeunterricht (VKU): zwischen CHF 150.- und 280.-
  • Motorradgrundkurs: abhängig von Kategorie zwischen CHF 300.- und 700.-
  • Fahrstunden: ca. CHF 80.- pro Lektion
  • Praktische Fahrprüfung: zwischen CHF 100.- und 160.-
  • Ausstellung des Fahrausweises: CHF 50.-

Was musst du an die Motorradprüfung mitbringen?

Es ist soweit: Der Tag der Motorradprüfung ist gekommen! Schau, dass du pünktlich zur praktischen Fahrprüfung erscheinst. Verpasst du deinen Termin, musst du die verpasste Prüfung zum einen bezahlen und zum anderen nachholen. Stelle ausserdem sicher, dass du folgendes dabei hast:

  • das Motorrad, mit welchem du die Prüfung absolvieren willst und dessen Fahrzeugausweis
  • deinen Lernfahrausweis
  • je nachdem weitere Führerausweise (Kat. B, Kat. A1)
  • eine Bescheinigung, dass du den Verkehrskundeunterricht (VKU) besucht hast – sofern du noch keinen anderen Führerausweis besitzen
  • die Bescheinigung, dass du die praktische Motorrad-Grundschulung absolviert hast

Damit du die Prüfung antreten kannst, müssen bestimmte Anforderungen an dein Motorrad erfüllt sein. Zum einen muss der Töff aus der Kategorie sein, für welche du die Prüfung ablegen möchtest. Motorräder der Kategorie A und A beschränkt müssen ausserdem zwei Sitzplätze vorweisen und dürfen keinen Seitenwagen haben. Bikes mit Doppelrädern, welche als ein Rad gelten, sind nicht zulässig. Achte zudem darauf, dass dein Prüfungsfahrzeug in einem einwandfreien technischen Zustand ist.
Falls ein Dokument fehlt oder dein Motorrad nicht den nötigen Anforderungen entspricht, fällt die Prüfung aus – die Gebühren musst du jedoch trotzdem bezahlen.

Während der praktischen Fahrprüfung musst du eine Sicherheitsausrüstung tragen, welche folgendes beinhaltet:

  • geprüfter Schutzhelm (nach ECE-Reglement 22) mit Visier oder Brille
  • Motorradstiefel oder festes Schuhwerk, welches über den Knöchel ragt
  • Motorradhandschuhe
  • Motorradhose oder eine lange Hose aus reissfestem Material
  • Motorradjacke oder eine Jacke aus robustem Material mit langen Ärmeln

Denke daran, dass dein Lernfahrausweis nur für einen bestimmten Zeitraum gültig ist. Melde dich deshalb frühzeitig für die praktische Fahrprüfung an, damit dieser nicht ausläuft – eine Verlängerung des Lernfahrausweises ist nicht möglich. Zudem werden während der Wintermonate in einigen Kantonen keine Termine angeboten.

Profi-Tipp: Motorräder dürfen in der Schweiz im Rahmen der Verkehrsregelnverordnung umgebaut werden. Falls du mit einem modifizierten Motorrad zur Prüfung erscheinst, achte darauf, dass es diesen Regeln entspricht. Dinge wie zu kleine Spiegel oder Reifen ohne die Mindestprofiltiefe können schnell vergessen gehen – gerade auch, wenn du dir für die Prüfung ein Bike von einem Freund oder Bekannten ausleihst.

Wie läuft die praktische Motorradprüfung ab?

Die praktische Fahrprüfung aller Motorrad-Kategorien besteht aus zwei Teilen: aus der Manöverprüfung und dem Fahren im Verkehr. Als erstes wird dir – meist auf dem Gelände des Strassenverkehrsamts – eine Abfolge von unterschiedlichen Manövern vorgegeben, die du mit dem Töff vorzeigen musst. Diese können beispielsweise Slalomfahren, das Anfahren am Hang, eine Notbremsung oder das Fahren einer Acht sein.

Wenn du diesen ersten Teil der Prüfung bestehst, geht’s auf die Strasse, damit deine Fahrtauglichkeit im normalen Verkehr geprüft werden kann. Hier gelten grundsätzlich die gleichen Voraussetzungen wie bei einer praktischen Autoprüfung: Du musst dich an die Verkehrsregeln halten, vorausschauend fahren und auf die anderen Verkehrsteilnehmer Rücksicht nehmen können.

Hast du beide Teile erfolgreich absolviert, bekommst du anschliessend vom Experten bzw. der Expertin eine entsprechende Bescheinigung oder einen Vermerk in deinem Lernfahrausweis. Dies zählt als vorübergehender Fahrausweis, bis das richtige Kärtchen bei dir eintrifft.

Solltest du einen der beiden Teile der Prüfung nicht bestanden haben, musst du einen neuen Termin vereinbaren, um diesen nochmals zu wiederholen.

Profi-Tipp: Vergiss nicht, innerhalb von zwölf Monaten den obligatorischen Wiederholungskurs (WAB-Kurs) zu besuchen – sofern du diesen nicht bereits für einen anderen Führerschein absolviert hast.

Fazit:

Bis du den Führerausweis fürs Motorrad in der Tasche hast, gibt es einige Punkte zu beachten. Doch wenn es einmal so weit ist, kannst du die Freiheit auf zwei Rädern in vollen Zügen geniessen!